Bündnis Bunt statt Braun beteiligt sich erstmals an der Langen Nacht der Demokratie – zahlreiche Veranstaltungen in fünf Städten und Gemeinden
Verständigung auf gemeinsame Werte, Teilhabe an der politischen Willensbildung, das Recht auf freie Meinungsäußerung, Schutz von Minderheiten und Gewaltenteilung: Die Demokratie im Sinne der modernen westlichen Auslegung des Begriffs bietet allen Bürgerinnen und Bürgern enorme Freiheit, verlangt ihnen aber auch eine große Verantwortung ab. Erstmals beteiligt sich das Landkreisbündnis „Bunt statt Braun“ an der Langen Nacht der Demokratie am 2. Oktober unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Dabei bieten im Bündnis vertretene Einzelpersönlichkeiten, Gruppen und Verbände so viele Veranstaltungen im Landkreis an, dass „Bunt statt Braun“ die Lange Nacht der Demokratie auf mehrere Tage ausgeweitet hat.
Das Nachkriegsdeutschland kennt nur die Demokratie als Staatsform, deshalb erscheint sie vielen Bürgerinnen und Bürgern als selbstverständlich. Dabei lehren die eigene Geschichte, aber auch die aktuelle Entwicklung in ganz Europa: Die „Volksherrschaft“ muss immer wieder gegen die Machansprüche einzelner Menschen und Parteien verteidigt werden. Die „Lange Nacht der Demokratie“ lädt dazu ein und bietet ein abwechslungsvolles Programm mit Diskussionen, Kunst, Musik und Genuss.
Bereits am Samstag, 28. September, stimmt die Aktion „Ein Herz für Demokratie“ auf dem Unteren Markt in Dorfen (ab 10 Uhr) mit Infostand und einer besonderen Herz-Choreografie von „Dorfen ist bunt“ auf die Tage der Demokratie ein.
Am Sonntag, 29. September, wird der Platz bei der Kapelle in Finsing, Seestraße 1, zum Festplatz. „Finsing ist bunt“ lädt von 14 bis 17 Uhr zum Bürgerpicknick ein. Geboten werden ein musikalisches Rahmenprogramm sowie Kulinarisches aus nah und fern.
Das Dorfener Zentrum für Integration lädt am Dienstag, 1. Oktober, von 9 bis 11 Uhr beim Internationalen Frauentreff zum Austausch ein (evangelisches Gemeindezentrum, Rathausplatz 16).
Den Auftakt am Mittwoch, 2. Oktober, macht die Autorin Anja Janotta auf Einladung der Bücherei Dorfen mit einer Lesung für Schülerinnen und Schüler aus der Mittelschule. Die Geschichtswerkstatt Dorfen zeigt um 20 Uhr im GIKS, Kirchtorplatz 4, den Film „Ein schreckliches Mädchen“ von Michael Verhoeven.
Janotta kommt um 14.15 auch in die Bücherei Wörth. Wie am Vormittag in Dorfen liest sie aus „Die Isar-Detektive – Fasching in Gefahr“. Neben den Schülerinnen und Schülern der Offenen Ganztagsschule an der Mittelschule Wörth sind alle Kinder und Jugendlichen ab der 4. Klasse herzlich eingeladen. Anschließend gibt es ein kreatives Angebot.
In der Kreisstadt sind am 2. Oktober vier Aktionen geplant. „Starke Frauen für eine starke Welt – Frauen bewegen“ ist ein Stadtspaziergang von 16 bis 17. 30 Uhr überschrieben. Der Arbeitskreis „Erding bewegt“ geht der Geschichte mutiger Frauen nach, denen in Erding Straßen gewidmet sind. Start ist am Grünen Markt.
„Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen – wer braucht schon Demokratie?“ Unter diesem Titel trägt Klaus Schiermann um 19 Uhr in der Stadtbücherei nachdenkliche Texte vor. Gleich nebenan, im Haus der Begegnung, wird vor und nach der Lesung (18 und 20 Uhr) der 30-minütige Film „Der Volkskanzler“ in Kooperation mit der Stadt Erding gezeigt und eine anschließende Diskussion von Pax Christi moderiert.
Der Frage „Religionsfreiheit – ein wertvolles Gut?“ widmet sich um 19 Uhr das Erzählcafé im Johanneshaus. Auf Einladung des Ökumenischen Gesprächsforums in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Erding diskutieren, moderiert von Nikolaus Hintermaier (KBW), Cornelia Neuendorf (Neuapostolische Gemeinde), Angelika Mühlbichler (evangelischer Kindergarten) und Sozialpädagogin Yasemin Altiniski (Caritas).
Einen Auftakt auf 47 Saiten erfährt der 3. Oktober mit einer Feiertagsmatinee ab 11 Uhr in Ottenhofen. Die Harfenistin Evelyn Huber unternimmt im Rokoko-Pavillon am Schlossberg eine musikalische Weltreise zwischen Tango, Jazz, Klassik und Latin-Rhythmen. „Ottenhofen ist bunt“ hat als Veranstalter ein Rahmenprogramm zum Thema Demokratie zusammengestellt.
Die Geschichtswerkstatt Dorfen öffnet am Tag der Deutschen Einheit ab 13 Uhr die Ausstellung „Dorfen zwischen 1933 bis zur Nachkriegszeit“ im Begegnungsraum an der Marktkirche, Unterer Markt 43. Und sie startet um 14 Uhr am Rathaus den Rundgang „Die nationalsozialistischen Jahre und die Nachkriegszeit in Dorfen“. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung per Email an kontakt@geschichtswerkstatt-dorfen.de erforderlich.
„Echte Männer, richtige Frauen“: Über die Rolle des Antifeminismus in rechtsextremer Ideologie spricht um 10 Uhr in Erding eine Referentin von der Fachinformationsstelle Rechtsextremismus. Impulsvortrag und Diskussion finden in den Räumen der Aktionsgruppe Asyl (AGA) statt (Am Bahnhof 2).
Zum Speeddating der besonderen Art lädt der Kreisjugendring von 16 bis 18 Uhr auf dem Schrannenplatz ein: Mittels „wandernder Stühle“ kann man sich kurz und knackig über Begriff und Inhalt von Demokratie austauschen. Der KJR baut auch eine Saftbar auf, die vom Bayerischen Sozialministerium gefördert wird.
Ein bunter Abschlussabend ab 18 Uhr im Johanneshaus rundet die Veranstaltungsreihe ab. Dazu konnten der bekannte Kabarettist und Liedermacher Werner Meier sowie die Trommlergruppe Nukomba mit Samuel Odai Mensah gewonnen werden. „Bunt statt Braun“ wünscht sich von der „Langen Nacht der Demokratie“ vor allem positive Impulse und hat das gemeinsame Finale entsprechend überschrieben: „Wir feiern die Demokratie.“
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten von www.LNDD.de